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Hundetraining, das auf gegenseitigem Vertrauen basiert  

Raffaela Pollak

"Freund" war der Name unseres ersten Hundes. Wir haben ihn, als ich etwa sechs Jahre alt war, in einer Tierhandlung gekauft.

Sehr freundlich war das Leben nicht zu diesem kleinen Malteserwelpen. "Freund" wurde nicht einmal 10 Wochen alt. Er starb an Parvovirose, einer Viruserkrankung, die sehr häufig bei Hunden aus qualvollen Massenzuchten auftritt. Die eine Woche, die er in seinem neuen Zuhause verbringen durfte, war von Fieberkrämpfen, Durchfall und täglichen Tierarztbesuchen geprägt.

Meine Familie hatte damals nichts Böses im Sinn, als sie ein Lebewesen in einer Tierhandlung kaufte. Und so geht es auch anderen Menschen. Viele Entscheidungen, sei es, wo das neue Familienmitglied angeschafft wird, welche Rasse es sein soll oder wie die Erziehung ablaufen sollte, werden mit bestem Willen, aber oft ein wenig unbedarft getroffen.

Seit damals ist viel Zeit vergangen und ich durfte mein Leben mit einigen anderen Hunden teilen. Jeder dieser Hunde hat mich auf seine Weise etwas gelehrt, mich weiterentwickeln und an diesen Erfahrungen wachsen lassen.

Es gibt im Leben, sowohl in dem von Menschen als auch in dem von Hunden, immer wieder Punkte, an denen man ansteht und nicht weiter weiß. Jeder dieser Punkte war für mich Anlass, mich weiterzubilden und Wege zu suchen, mit eben jenen Schwierigkeiten souverän umgehen zu lernen.

Im Leben ist nicht alles perfekt, weder unsere Hunde sind es noch wir selber. Es gilt Wege zu finden  mit gerade diesen Eigenheiten zurecht zu kommen, und das in einer Weise, die für alle Beteiligten akzeptabel ist. Auf diesem Weg bin ich Schritt für Schritt ins Hundetraining hineingewachsen und war einige Jahre  im Verein "hundefragen" ehrenamtlich als Trainerin tätig.

Ich möchte Menschen und Hunde ein Stück auf ihrer Reise begleiten, hin zu mehr Verständnis füreinander, mehr gegenseitiger Wertschätzung und mehr Geduld für die Eigenheiten des anderen und auch sich selbst gegenüber. So manches im Leben wie Vertrauen oder Freundschaft braucht Zeit, um sich entwickeln zu können, um wachsen zu können und gerade dieser Prozess des Wachsens ist für mich immer wieder faszinierend und bewegend.


Raffaela unterstützt unser Team ehrenamtlich. Sowohl bei der Koordination und Planung, als auch bei Seminaren und Workshops